Friday 19 July 2013

Spanisch einmal anders...

Bereits vor meiner Abreise nach Guatemala habe ich mir das Ziel gesetzt, schnellst möglich Spanisch zu lernen. Da ich u.a. Italienisch spreche und sich die beiden Sprachen relativ ähnlich sind, sollte es wohl mehr oder weniger möglich sein, meinen Vorsatz umzusetzen.



Diese Ähnlichkeit betrifft aber bei Weitem nicht alle Ausdrücke. Genau das musste ich ziemlich früh feststellen, als ich noch dachte, ich könne einfach zwei, drei Italienische Wörter in einen Satz pflanzen, sobald ich mit meinen Spanisch-Kenntnissen an meine Grenzen stosse.

Dass dies nicht immer so einfach ist, reflektierte sich an den grossen, fragenden, braunen Augen, mit welchen mich die Einheimischen daraufhin anschauten und versuchten, sich irgendeinen Sinn zu machen aus meinen Wirrwarr-Sätzen.


Jetzt, zwei Wochen nach meiner Ankunft, verstehe ich bereits einiges. Vorausgesetzt, die Leute sprechen langsam, klar und deutlich.
 

Und falls nicht, gibt es immer noch Trick 77: Einfach verständnisvoll lächeln, nicken und hoffen, dass mir nicht gerade eine Frage gestellt wurde :-)


Seit einigen Tagen besuche ich ausserdem jeweils morgens eine Spanisch-Schule.






Diese Schule weicht etwas ab von der Schweizerischen Vorstellung eines Sprachkurses.




Unterrichtet wird hier üblicherweise mittels Privatunterricht. Mein „Klassenzimmer“ besteht nicht aus einem hellen Raum mit Bänken, Stühlen und einer Wandtafel, sondern aus dem mit Bäumen umsäumten Garten meines Lehrers.


Dies ist der Grund, warum mir während des Unterrichts dann und wann wieder Blätter, Knospen und sonstiges Gewächs auf den Kopf fallen. Aber das Lehren an der frischen Luft erwies sich als äusserst angenehm.

Eine weitere, anfänglich ungewohnte Tatsache stellt mein Lehrer dar. Tops – so sein Name – ist halb Guatemalketer, halb Engländer und verkörpert mit seinem Charakter und seinem Auftreten DEN Hippie, wie man sich ihn vorstellt.


Doch nur kein voreiliges Vorurteil treffen! Denn hinter der etwas schmuddeligen, partyliebenden und chaotisch wirkenden Person steckt ein sehr intelligenter Mann, der das Unterrichten voll und ganz beherrscht.

Bereits am ersten Tag raste er mit mir durch die verschiedenen Zeitformen wie das Pärfektiv, Präteritum, Konjunktiv, Subjunktiv...

Dabei wurde mir Bewusst, dass meine Italienisch-Kenntnisse nicht nur immer von Vorteil sind, sondern mir auch ein wenig zum Verhängnis werden könnten. Da ich viele Ausdrücke und Grammatik-Regeln aufgrund der Ähnlichkeit zum Italienisch erahnen und ableiten konnte, wurden schnell (zu) hohe Ansprüche an mich gesetzt.

Nach einigen Kursen erkannte dies Tops jedoch und verlangsamte das Tempo. Somit komme ich nun langsam aber sicher jeden Tag ein kleines Schrittchen näher an mein Ziel, Spanisch zu sprechen, ohne jedes zweite Wort mittels aufwändigen Hand-und-Fuss Pantomimen zu erklären.

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Spanish different than usual...


Even before my departure to Guatemala I set myself the goal to learn Spanish as soon as possible. The fact, that I speak Italian and that these two languages are pretty similar to each other, should more or less render possible to get my goal, I thought.

But this resemblance doesn’t pertain to every expression. That’s exactly what I had to assert at the time when I thought that I could just put two or three Italian words in a phrase as soon as I reach at the limitation of my Spanish knowledge.

I realized that this isn’t always easy as it seems, when I looked in the enquiring, wide opened, brown eyes of the natives, which tried to make a sense of my incomprehensible phrase.



Today, two weeks after my arrival, I’m already able to understand quite a lot. Provided always people speak slowly and clearly.

And if not, there is still “trick 77”: just smiling, nodding and hoping that I haven’t been asked a question. :-)

Furthermore, since a few days I am attending a Spanish-school in the morning.

This school differs a little bit from the Swiss image of a language course.

Here in San Pedro they normally teach private lessons. My “class room” doesn’t consist of a clear room with forms, chairs and a blackboard, but of trees surrounding the garden of my teacher.

That’s the reason why from time to time there are falling foliage, buds and other plant on my head. But the lesson on open air proved to be very agreeable.

Another initially unfamiliar fact illustrates my teacher. Tops – that’s his name – is half Guatemalan, half British and embodies with his character and his appearance THE hippie like we imagine a hippie to be.

But don’t take now an overhasty prejudice! Because behind the little bit dingy, party loving and chaotic seemingly person there is a very intelligent man, who can completely control the lesson.

Since the first day he rushed with me through the difference time tenses as perfective, past simple, conjunctive, subjunctive…

In the meanwhile I realized that my Italian knowledge isn’t always a gain. It can also become a destiny. Due to the fact that I’m able to divine and convey many expressions and grammar rules because of their similarity to the Italian language, he was expecting (too) much from me.

After a couple of courses Tops recognized this small problem and reduced speed. Like that I get every day slowly but certainly nearer to my goal, to speak Spanish without explain every second word using complex hand and food pantomimes.






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